Die Pubertät beim Border Collie beginnt mit einem halben Jahr. | © Zamperlschickeria
auf dem Sprung zum erwachsen werden

Pubertät und 2. Angstphase beim Hund

Die Pubertät beim Hund beginnt, wenn deine Fellnase etwa ein halbes Jahr alt ist. Der weiche Babyflaum ist dem echten, raueren Fell bereits gewichen. Der unwiderstehliche Blick, der tapsige Gang -  alles passé. Stattdessen stakst sie ohne Plan und Verstand durchs Leben. Der Vorzeigeschüler von einst ist über Nacht zum Pubertier geworden und hat die einfachsten Signale vergessen. Willkommen in der Pubertät: Aus dem Baby ist ein Teenager geworden. Die Hundepubertät ist eine Entwicklungsphase, die viele Hundehalter unterschätzen oder gar nicht vorhersehen. Doch dieser Lebensabschnitt hat es in sich. Nicht ohne Grund werden die meisten Hunde zwischen dem sechsten und dem 18. Monat in Tierheimen abgegeben. 

Unser Beitrag versorgt dich mit wichtigem Hintergrundwissen, sodass du souverän in diese Zeit starten kannst, und so eine gesunde Mensch-Hund-Beziehung reifen kann.

 

Was hat die Pubertät für einen Sinn?

Die Natur macht in der Regel nur Dinge, die sich lohnen, und so hat die Pubertät eine klare Funktion. Sie bereitete die Vorfahren unserer heutigen Hunde auf zwei mögliche Szenarien vor: Entweder blieb der Junghund in seiner Gruppe. Oder aber er wanderte ab, um eine eigene Familie zu gründen oder sich einer anderen Gruppe anzuschließen. Beide Szenarien verlangten den Junghunden viel ab und es war sinnvoll, immer wachsam zu sein. Es war vielleicht sogar überlebensnotwendig, besonders skeptisch zu sein. Diese Muster stecken wohl noch heute in unseren domestizierten Hunden.

 

Damit sich der Hund später zurechtfinden und überleben kann, wird in dieser Lebensphase alles bisher Erlernte auf seine Tauglichkeit in Bezug auf neue Lebensumstände überprüft. Sitz, Platz und Leinenführigkeit können wie ausgelöscht sein. So anstrengend ein pubertierender Hund auch sein mag, er kann nichts für sein Verhalten, denn sein Gehirn gleicht einer Großbaustelle und wird einem radikalen Ausmistprogramm unterzogen.

 

Wann kommen Hunde in die Pubertät?

 

In der Regel kommen Hunde mit rund sechs Monaten in die Pubertät. Den Startschuss liefert die Ausschüttung des Gonadotropin Releasing Hormons (GnRH). Ist dieser erste Dominostein gefallen, läuft eine Kettenreaktion ab: Die Geschlechtsorgane schütten Geschlechtshormone aus. Der Anstieg von Testosteron bzw. Östrogen führt wiederum zu verschiedensten Umbaumaßnahmen im Gehirn.

Die Dauer der Pubertät hängt stark von der Rasse ab. Kleinere Hunderassen durchlaufen diesen Lebensabschnitt schneller als große, die durchaus zwei Jahre alt werden können, bis die Pubertät vorbei ist.

 
Mit rund sechs Monaten kommen Enlebucher Sennenhunde in die Pubertät. | © Zamperlschickeria

Was passiert in der Pubertät?

 

Während der Pubertät gleicht das Gehirn deiner Fellnase einer Großbaustelle, denn viele Teile des Nervensystems werden überprüft, abgebaut, wieder aufgebaut und neu verdrahtet. 

 

Die starken Hormonschwankungen, gerade zu Beginn der Pubertät, wirken sich auf alle Lebensbereiche aus. Meist wirken sie wie ein Verstärker. So werden scheue Hunde in der Pubertät meist noch schüchterner. Selbstbewusste Hunde hingegen neigen gerne manchmal zu einem übersteigerten Selbstbewusstsein.

 

Die typischsten Symptome und Verhaltensänderungen während der Pubertät
 

  • Stimmungsschwankungen: Eben noch im Traumland, ist ein Pubertier Sekunden später hellwach und aufgedreht.
     

  • Auf bekannte, bisher unproblematische Reize wird mit Angst- oder Aggressionsverhalten reagiert.
     

  • Bereits Gelerntes kann nicht mehr zuverlässig abgerufen werden. Nicht selten sind pubertäre Hunde plötzlich nicht mehr stubenrein.
     

  • Die Umwelt wird interessanter und der Hund entfernt sich weiter vom Menschen.
     

  • Rassetypische Verhaltensweisen treten vermehrt auf - beispielsweise Jagd- oder Territorialverhalten. 
     

  • Sexualverhalten wird auffälliger und so werden Gerüche anderer Hunde und Markierstellen interessanter.
     

  • Pubertierende Hunde fangen an, alle unterschiedlichen Laute zu vokalisieren: von Winseln, Jaulen, Bellen bis Knurren.
     

  • Spielverhalten verändert sich: Spielerisches Gezanke artet in eine ernste Rauferei aus.

 

 

Schauen wir uns an, warum das so ist:

 

Der Mandelkern (= Amygdala) ist der Teil des Gehirns, der sich mit Emotionen befasst. Eingehenden Informationen werden hier Emotionen zugeordnet. Wenn sich dein Hund freut, dich zu sehen, war der Mandelkern für diese Emotion zuständig.  

Dieses emotionale Bewertungszentrum vergrößert sich während der Pubertät. Das hat zur Folge, dass unsere Hunde empfindlicher und emotionaler auf Reize reagieren. Neben übersteigerter Freude fallen auch Ängste und Aggressionsverhalten stärker aus.

Während die Amygdala wächst, passiert in einem anderen Teil des Gehirns etwas ganz anderes. In der Großhirnrinde werden bewusste Vorgänge, wie das willkürliche Ausführen von Bewegungen verarbeitet und geplant. Leider wird in dieser Kommandozentrale zeitgleich radikal ausgemistet. Alles, was nicht gebraucht wird, fliegt raus. Ganz nach dem Motto: Use it or lose it! 

 

Wird der Abruf noch gebraucht oder kann der entsorgt werden?

 

Unzählige Synapsen (Kontaktstellen zwischen Nervenzellen) verschwinden einfach. Dadurch funktionieren die Signalübertragung, das Abrufen von Strategien aber auch die Speicherung neuer Informationen schlechter. 

 

Das Dilemma steckt im Ungleichgewicht von Emotionszentrum und Kommandozentrale. Man spricht auch von einem vorübergehenden Frontalhirndefizit. Der verkleinerte Gehirnteil ist überfordert und hat Probleme bei der Kontrolle von Impulsen und bei der Planung von Handlungen. Dem gegenüber steht eine regelrechte Emotionsflut. 

 

Oftmals kann man deshalb Impulskontrolle und Risikoabschätzung von pubertierenden Hunden nicht erwarten. So ist es auch vollkommen normal, wenn der pubertierende Hund einen bei der Begrüßung wieder anspringt. Wohin nur mit all den Emotionen…? Das heißt aber nicht, dass man während der Pubertät nicht an der Impulskontrolle arbeiten kann. Wir raten dringend dazu.

 
Impulskontrolle ist für Hunde in der Pubertät sehr schwer. | © Zamperlschickeria

Unterschiede in der Pubertät zwischen Hündinnen und Rüden

 

In aller Regel spielt das Geschlecht bei der Veränderung von Bewusstsein und Verhalten in der Pubertät keine große Rolle. Beim Ausleben der Veränderungen gibt es aber Unterschiede:

  • Hündinnen kommen meist etwas früher in die Pubertät und reagieren sensibler auf ihre Umwelt als Rüden. Umgangssprachlich kann man vieles gut und gerne als zickig einstufen. 
    In vielen Fällen können Hündinnen die anstehenden Hormonschwankungen noch nicht einordnen. Dadurch ist ihr Sexualtrieb während der ersten Läufigkeit nicht immer ausgeprägt. 

     

  • Rüden beginnen, das Bein zu heben und zu markieren – gerne auch Möbel und Zimmerpflanzen. Hündinnen erscheinen ihnen plötzlich in einem ganz anderen Licht und die Fortpflanzung steht im Mittelpunkt. So kann es sein, dass alles nur Erdenkliche bestiegen wird – ganz gleich, ob es will oder sich überhaupt eignet. Und sei es dein Arm oder Bein. Der Gegenpart zur Zicke wäre hier der dauergeile Proll. Nicht selten entstehen dadurch auch Raufereien zwischen halbstarken Rüden.

Wie gehe ich mit einem pubertierenden Hund um?

 

Die gute Nachricht: Denke immer daran, dass auch diese Phase vorübergehen wird. Humor schadet nie und hilft beiden Enden der Leine. 
Die schlechte Nachricht: Ein pubertierender Hund kann einen an die Grenzen bringen. Doch mit Liebe, Verständnis und Wissen, werdet ihr die Zeit gemeinsam meistern. Wenn du die unterschiedlichen Phasen, die dein Hund auf seiner Reise vom Welpen zum erwachsenen Hund durchlebt, kennst, wirst du sein Verhalten besser nachvollziehen können. 

 

Die allermeisten Hunde schliddern mit dem Beginn der Pubertät in eine zweite Angst- oder Fremdelphase. Rassebedingt tritt diese Fremdelphase zwischen dem fünften und zehnten Monat ein und dauert drei bis fünf Wochen. In dieser Zeit kann es sein, dass sich dein Hund auf einmal vor Dingen fürchtet, die bislang keine Probleme dargestellt haben. Auf einmal ist der Mülleimer furchtbar gruselig, nur weil eine blaue statt einer schwarzen Tüte drin steckt.

Warum hat der Hund auf einmal Angst?

 

Zum einen wächst der Mandelkern (Emotionszentrum), während solide Nervenstrukturen der Großhirnrinde (Kommandozentrale) abgebaut werden. Dieses Ungleichgewicht führt zur einer Emotionsflut, auf die nicht wie gewohnt reagiert werden kann.

 

Zum anderen spielen die Sexualhormone verrückt. Mal steigen Östrogen und Testosteron. Mal fallen die Werte. Das Verhältnis der beiden schwankt ständig. Zusätzlich wird während der Pubertät vermehrt Cortisol produziert, ein Hormon, das unsere Hunde im wahrsten Sinne des Wortes stresst. Es handelt sich nämlich um ein Stresshormon. Diese Kombi kann dazu führen, dass das liebenswerte Fellknäuel von einst plötzlich Angst vor ganz Alltäglichem und auch vor Artgenossen hat und sich diesen gegenüber feindselig verhält.

Auch Vizlas sind in der haben in der Pubertät leicht verunsichert und haben Angst. | © Zamperlschickeria
In der Angstphase kann man Hunde behutsam nachschulen. | © Zamperlschickeria

Wiederholung ist Trumpf

 

Positive Erfahrungen, die in der sozial sensiblen Phase (Lebenswoche 3 bis 16) gemacht wurden, sollten in der Fremdelphase behutsam wiederholt werden. Ansonsten kann es sein, dass sie durch die Neuverschaltung der Nervenzellen verloren gehen. Wenn du deinem Hundebaby Kühe gezeigt hast, ist es sinnvoll, ihm in der Fremdelphase nochmals Kühe aus einiger Distanz zu zeigen.

Die Angstphase birgt auch eine große Chance: Versäumnisse aus der sozial sensiblen Phase kann man jetzt wettmachen: So kann man den Hund während der pubertären Angstphase vorsichtig nachschulen und ihm zeigen, dass bestimmte Situationen oder Gegenstände nicht gefährlich sind. Natürlich kommt es sehr auf den Hund an und wie stark dessen Ängste in der Fremdelphase sind. Wenn dein Hund bereits vom Alltag überfordert ist und alles verbellt wird, kann eine solche Nachschulung nur bedingt stattfinden. Schone dein eigenes Nervenkostüm, das deiner Familie, vor allem aber das deines Hundes. Manchmal ist weniger mehr!

Nimm die Ängste deines Hundes ernst und begegne ihnen angemessen

 

Der richtige Umgang mit der Angst deines Hundes ist von entscheidender Bedeutung, denn in dieser Phase generalisiert dein Hund besonders schnell. Mit anderen Worten: Eine schlechte Erfahrung mit einem Pferd kann das Verhalten nachhaltig negativ beeinflussen, auch wenn Pferde vorher gar kein Problem waren. 

Sei ein Held für deinen Hund, stelle klare Regeln auf und biete ihm liebevolle Hilfe und Orientierung

Keinesfalls solltest du deinen Hund für angstbedingte Ausraster bestrafen, andernfalls würde sich seine Furcht nur noch verstärken, weil du als Fels in der Brandung wegbrichst.

Versuche Erfahrungen positiv zu gestalten. Achte auf deinen Hund und lass ihn bestimmen, welche Entfernung zu einem angstauslösenden Reiz für ihn komfortabel ist. 

In der Angstphase muss man die Ängste des Hundes ernst nehmen. | © Zamperlschickeria
In der Pubertät geben Regeln und Grenzen Sicherheit. | © Zamperlschickeria

Bleib konsequent

 

Regeln sind wie Leitplanken auf der Autobahn. Gerade in den Fremdelphasen ist es wichtig, dass alle Familienmitglieder konsequent auftreten und auf geltenden Regeln bestehen, denn Regeln und Grenzen geben Sicherheit – deinem Hund und dir. 

Diese Grenzen sollten deinen Hund aber nicht wie ein Korsett einengen. Es sollte genug Freiraum bleiben, damit sich der Hund entfalten und Strategien entwickeln kann. So wird aus dem teils überforderten Teeny ein souveräner erwachsener Hund. 

 

Hört dein Hund auf ein Signal nicht mehr zuverlässig, gehe einige Trainingsschritte zurück und trainiere wieder an den Orten, wo es klappt.

Umgebungstraining in der Fremdelphase

 

Zeige deinem Hund die Welt und nimm ihn weiterhin mit - aber bitte mit Bedacht. In diesen kritischen Wochen sollte sich kein Tier unnötigen Ängsten stellen müssen. Beobachte deinen Hund und lasse ihn sich in seiner eigenen Weise nähern, zurückziehen und die Umgebung erkunden. Bestärke und belohne ihn, um alle aus Menschensicht wünschenswerten Interaktionen positiv zu verstärken.

Wenn du weißt, dass eine Situation garantiert stressig werden wird, vermeide sie und nimm deinen Hund erst gar nicht mit. Biete ihm in einem sicheren Rahmen die Möglichkeit, Kontakt zu anderen Hunden und Menschen zu haben. Idealerweise beschränkst du dich dabei auf Lebewesen und Orte, die dein Hund bereits kennt. 

 

 

 

 

 

 

Ist der Hund in der Fremdlphase schnell überfordert, beschränkst du dich auch Orte, die er bereits kennt. | © Zamperlschickeria

Der Umgang mit potenziellen Gefahren

 

Konfrontiere deine Fellnase mit Alltäglichem – auch mit Dingen, die ihm Angst einflößen könnten. Gehe dabei behutsam vor und zeige, dass euch gruselige Dinge, nichts antun können: Klopfe auf das gefährliche Mofa. Streichle über den raschelnden Müllsack.

Im Idealfall kannst du deinen Hund neugierig machen, sodass er neue Strategien entwickelt und lernt, wie er sich künftig in ähnlichen Situationen entspannt verhalten kann: Dabei darf der gemeinsame Spaß nicht zu kurz kommen. Kennst du die Hobbys deines Hundes? Was interessiert ihn? Erlebe die Welt mit ihm. Gemeinsame Abenteuer schweißen zusammen und sorgen dafür, dass du für deinen Hund ein verlässlicher Partner wirst.

Wenn ihr überrascht werdet und sich dein Hund zum Beispiel vor einem Radfahrer fürchtet, kannst du ihn mit Spielzeug oder Leckerlis ablenken. Mitleid hilft deinem Hund nicht weiter. Nimm seine Angst ernst und sei ihm eine liebevolle, ernstzunehmende Stütze. Stelle dich, wenn möglich, in heiklen Situationen vor deinen Hund. Dadurch zeigst du ihm, dass er dir vertrauen kann, weil du dich um das Problem kümmerst.

In der Pubertät sollte der Hund neue Strategien entwickeln, um mit Gefahren umzugehen. | © Zamperlschickeria

Im Gegenteil zu deinem Hund hast du einen großen Wissensvorsprung. Du weißt, dass euch der Traktor nicht auffressen wird. Nutze dieses Wissen und erkläre deinem Hund die Welt. Sag ihm, dass die Mülltonne nicht beißen kann und dass sie ein Freund ist. Es heißt: Den Gedanken folgt das Qi – unsere Energie. Gedanken kommen und gehen. Wenn wir sie aber aussprechen und bewusst an jemanden richten, bekommen sie Gewicht. Weil unsere Stimmungen ganz leicht auf unsere Hunde überschwappen, kannst du dir mit dieser Methode in vielen Situationen helfen. Klingt zu einfach? Probiere es einfach mal aus und erkläre deinem Hund die Welt.

 

Katl, die Rennradfahrer sind Freunde. Die tun uns nichts und ich passe auf uns auf – versprochen!

 


90 Prozent der uns bekannten Hunde kommen gut durch die Fremdelphase. Manchem Halter fällt sie nicht einmal auf. Die meisten Mensch-Hund-Teams fahren mit unserem Leitfaden sehr gut. Es gibt aber auch Hunde, die in der Fremdelphase komplett überfordert sind. Das bringt Hund und Halter an echte Grenzen. Unsere Ella ist so ein Fall. Bei echten Angsthasen muss sehr behutsam vorgegangen werden. Hier ist es ratsam, mit einem erfahrenen Hundetrainer, der den Hund kennt, zusammenzuarbeiten.

 

 

Beschäftige deinen pubertierenden Hund

 

Ein weiteres Hormon, das während der Pubertät vermehrt ausgeschüttet wird, ist das Glückshormon Dopamin. Der erhöhte Spiegel lässt deinen Hund neugieriger und mutiger werden. Sei besonders wachsam und leine deine Fellnase lieber einmal mehr an. Das kann euch vor Schwierigkeiten bewahren und Stress beim Hund, bei dir und bei Mitmenschen vorbeugen. 

Das Plus an Dopamin lässt deinen Hund an gewissen Dingen mehr Spaß haben – vor allem an Verhalten, das selbstbelohnend ist: zum Beispiel Jagen oder das Verbellen von Spaziergängern, Radfahrern oder auch Autos.

Wenn dein Pubertier besonders risikofreudig wird und sich mit seinem Verhalten selbst belohnt, solltest du bei unerwünschtem Verhalten schnell reagieren. Zwar ist das Training in diesem Lebensabschnitt manchmal etwas mühsam, aber abzuwarten bis die Pubertät vorüber geht, ist nicht die Lösung.

 

Eine adäquate körperliche und geistige Auslastung hängt ganz von der Rasse und den Vorlieben deines Hundes ab. Eines sollte ganz oben auf eurer Liste stehen: Abwechslung und gemeinsame Abenteuer auf Spaziergängen, denn das schweißt zusammen und lässt deinen Hund reifen.

Gemeinsame Abenteuer schweißen Mensch und Hund zusammen. | © Zamperlschickeria
Kontakt mit souveränen Artgenossen ist für Hunde in der Pubertät eine große Hilfe. | © Zamperlschickeria

Kontakt mit souveränen Artgenossen

 

Der Hund – bester Freund des Menschen. Bestimmt seid ihr bereits auf einem tollen, gemeinsamen Weg. So stark euer Bund auch ist, wir Menschen nehmen die Welt anders wahr als unsere Fellfreunde. In der Pubertät kann ein souveräner, erwachsener Hund eine große Hilfe sein. An ihm kann sich dein Hund orientieren und lernt in Rekordzeit, weil die beiden die gleiche Sprache sprechen. 

Idealerweise kennt dein Junghund diesen Lehrmeister bereits aus seinen eignene Welpentagen. Vielleicht gibt es ja einen passenden Sparringspartner in deinem Bekanntenkreis oder aus der Hundeschule. 

 

Sorge für ausreichend Ruhe

 

Ein ausgeschlafener Hund kann entspannter mit Umweltreizen umgehen als ein Hund, der unausgeruht durch den Tag geht. Achte besonders in der Angstphase darauf, dass deine Fellnase viel Ruhe bekommt. Erlebtes und Erlerntes wird am besten im Schlaf verarbeitet. Auch der Umbau des Gehirns benötigt Ruhe. Ein in der Welpenzeit etabliertes Decken- oder Boxentraining kann Gold wert sein, um den Hund in einer Komfortzone vom Alltag abzuschirmen.

Nur mit ausreichend Ruhe kommt dein Hund gut durch die Pubertät. | © Zamperlschickeria

Fazit zur Pubertät beim Hund

Während der Pubertät passiert im ganzen Körper deiner Fellnase eine ganze Menge. Dadurch sind die meisten pubertierenden Hunde eine echte Herausforderung. Mache dir immer wieder bewusst, dass dein Hund nicht anders kann. Er will dir nichts Böses. Lass dich vom kopflosen Verhalten deiner Fellnase nicht aus der Bahn werfen. Denke für ihn mit, manage die Umwelt und schaffe Situationen, in denen ihr Erfolge feiern könnt – körperlich und geistig. Biete Schutz und Sicherheit und sorge für ausreichend Ruhephasen. Wenn du deinem Hund in dieser Zeit mit ausreichend Liebe, Verständnis entgegenbringst und weiterhin mit ihm trainierst, werdet ihr diese Phase meistern und später schmunzelnd an diese Zeit zurück denken.